Der medizinische Fortschritt hat in den letzten Jahren die Einführung einer Vielzahl an neuen Diagnose- und Therapieverfahren begünstigt. Dies hat bei den unterschiedlichsten Krankheiten zu grundlegenden Veränderungen in der Diagnosestellung, der Therapie und auch der Therapiekontrolle geführt.

Der Anspruch der modernen Medizin ist es, aus der Vielzahl der zu Verfügung stehenden Verfahren für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten ein individuelles Konzept zu erstellen, welches sich nicht nur an dem Krankheitsstadium, sondern auch an persönlichen Wünschen der einzelnen Patientin oder des einzelnen Patienten orientiert.

Ziel der AG Personalisierte Diagnostik und minimalinvasive Therapie ist es, durch die Etablierung und Evaluation moderner bildgebender Verfahren sowie innovativer minimalinvasiver Therapien, diesem Ziel näher zu kommen.

Forschungsschwerpunkte

Moderne bildgebende Diagnostik

Ohne bildgebende Verfahren ist eine moderne Medizin nicht mehr vorstellbar. Daher ist die Bildgebung ein essentieller Bestandteil in der Entwicklung einer personalisierten Medizin. Ziel unserer Forschung ist es, neue Methoden zu etablieren und zu evaluieren, um dem Traum einer individualisierten Diagnostik und damit einer optimal auf den einzelnen Patienten zugeschnittenen Therapie näher zu kommen. Hierzu werden neben etablierten Schnittbildverfahren, wie der Computertomographie (CT) oder der Magnetresonanztomographie (MRT), auch modernste bildgebende Verfahren angewandt. Insbesondere die integrierte Positronenemissionstomographe/Magnetresonanztomographie (PET/MR) nimmt hier einen zentralen Stellenwert ein. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Nuklearmedizin wird hier nicht nur der Einsatz dieses Verfahrens bei den unterschiedlichsten Fragestellungen evaluiert. Auch der Einsatz neuer Radiotracer ist von besonderem Interesse.

Ebenso werden moderne Algorithmen genutzt, um die Vielzahl der Bilddaten zu analysieren und somit Zusammenhänge offenzulegen, die dem menschlichen Auge bisher verborgen geblieben sind. Hier besteht eine enge Kooperation mit der „Hybriden Arbeitsgruppe (Radiologie/KI)“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Felix Nensa und der Forschungsgruppe „Klinische KI-Integration“ unter der Leitung von Dr. Johannes Haubold.

Entwicklung neuer interventioneller Verfahren

In der klinischen Routine haben minimalinvasive, radiologische Verfahren einen wichtigen Stellenwert erlangt. Insbesondere in der Onkologie besteht jedoch der Wunsch, im Rahmen einer individualisierten Therapie Tumore und Metastasen noch gezielter zu behandeln. Daher ist ein Schwerpunkt der Forschungsgruppe die Entwicklung und Evaluation von neuen interventionellen Verfahren. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie konnte ein ex vivo Lungenperfusionsmodell entwickelt werden, an dem unterschiedliche Therapieverfahren zur Behandlung von bösartigen Lungentumoren experimentell untersucht werden können.

Evaluation minimalinvasiver Therapien

Durch die Einführung der selektiven internen Radiotherapie (SIRT), der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) und der hepatischen intraarteriellen Chemotherapie (HAIC) stehen aktuell eine Vielzahl an unterschiedlichen Verfahren zur Therapie von bösartigen Erkrankungen zu Verfügung. Weiterhin ist ihr Einsatz jedoch auf ausgewählte Zentren beschränkt und meistens stark von der lokalen Expertise abhängig. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, durch die Initiierung von multizentrischen Studien eine breite Datenbasis zu schaffen und den aktuellen Einsatz dieser Verfahren in Deutschland zu evaluieren und ihre Verbreitung zu fördern.

Kooperationen

Extern

Intern

Förderungen

2023-2025: Förderung desProjektesPredicting head and neck cancer immunometabolic status using multiparametric PET/MRI in head and neck squamous cell carcinomas (REISSUE HNSCC)” (DFG Sachbeihilfe – Prof. Dr. Benedikt Schaarschmidt, Dr. Cornelius Kürten)

2021-2023: Förderung des Projekts „Evaluation der PET/MRT für die initiale Bestimmung der Tumorausdehnung bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Kopf-/Halsbereichs (interSCCede PET/MRI)“ (Else Kröner-Fresenius-Stiftung)

2021: Dr. med. Sebastian Zensen – Junior Clinician Scientist der University Medicine Essen Clinician Scientist Academy (UMEA)

Preise

2023: Werner-Porstmann-Preis 2023

2019: ECR 2019 – „Best Scientific Paper Presentation Award – Oncological Imaging“

2019: Dagmar-Eißner-Prize 2019 for the paper: “Can integrated 18F-FDG PET/MR replace sentinel lymph node resection in malignant melanoma?” Schaarschmidt BM et al., Eur J Nucl Med Mol Imaging 2018 Nov;45(12):2093-2102

Team

Prof. Dr. med.
Benedikt Schaarschmidt

Geschäftsführender Oberarzt

Dr. med.
Marcel Alexander Drews

Dr. med.
Aleksandar Milosevic

Dr. med.
Hannah Luisa Steinberg-Vorhoff

Priv.-Doz. Dr. med.
Sebastian Zensen

Dr. med.
Lukas Kessler

Lars Hauke Windbergs

Doktoranden

Alexander Baumgarten, Elaine Hein

Offene Stellen

Doktorrand →

Studentische Hilfskräfte →

Schaarschmidt BM, Slama A, Collaud S, Okumus Ö, Steinberg H, Bauer S, Schildhaus HU, Theysohn J, Aigner C. Reversible occlusion of the pulmonary vasculature by transarterial embolisation with degradable starch microspheres: preclinical assessment in a human isolated lung perfusion model. Eur Radiol Exp. 2022 Feb 4;6(1):6.

Schaarschmidt BM, Wildgruber M, Kloeckner R, Nie J, Steinle V, Braat AJAT, Lohoefer F, Kim HS, Lahner H, Weber M, Theysohn J. 90Y Radioembolization in the Treatment of Neuroendocrine Neoplasms: Results of an International Multicenter Retrospective Study. J Nucl Med. 2022 May;63(5):679-685

Bruckmann NM, Kirchner J, Grueneisen J, Li Y, McCutcheon A, Aigner C, Rischpler C, Sawicki LM, Herrmann K, Umutlu L, Schaarschmidt BM. Correlation of the apparent diffusion coefficient (ADC) and standardized uptake values (SUV) with overall survival in patients with primary non-small cell lung cancer (NSCLC) using 18F-FDG PET/MRI. Eur J Radiol. 2021 Jan;134:109422.

Martin O*, Schaarschmidt BM*, Kirchner J, Suntharalingam S, Grueneisen J, Demircioglu A, Heusch P, Quick HH, Forsting M, Antoch G, Herrmann K, Umutlu L. PET/MRI Versus PET/CT for Whole-Body Staging: Results from a Single-Center Observational Study on 1,003 Sequential Examinations. J Nucl Med. 2020 Aug;61(8):1131-1136. *Contributed equally to this work

Schaarschmidt BM, Grueneisen J, Stebner V, Klode J, Stoffels I, Umutlu L, Schadendorf D, Heusch P, Antoch G, Pöppel TD. Can integrated 18F-FDG PET/MR replace sentinel lymph node resection in malignant melanoma? Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2018 Nov;45(12):2093-2102.

Schaarschmidt BM, Boos J, Buchbender C, Kröpil P, Kröpil F, Lanzman RS, Fürst G, Knoefel WT, Antoch G, Thomas C. Heparin-bonded stent graft treatment for major visceral arterial injury after upper abdominal surgery. Eur Radiol. 2018 Aug;28(8):3221-3227.

Schaarschmidt BM, Heusch P, Buchbender C, Ruhlmann M, Bergmann C, Ruhlmann V, Schlamann M, Antoch G, Forsting M, Wetter A. Locoregional tumour evaluation of squamous cell carcinoma in the head and neck area: a comparison between MRI, PET/CT and integrated PET/MRI. Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2016 Jan;43(1):92-102.