Verfahren und Methoden

Früher hieß es einfach „Röntgen“. Doch was bedeuten eigentlich all diese Abkürzungen wie „CT“, „MRT“ oder „PET-MRT“?

Menschen, die sich nicht täglich mit den sogenannten bildgebenden Verfahren in der Medizin auseinandersetzen, sind viele Begriffe und Verfahren natürlich unverständlich.

Daher möchten wir Ihnen auf dieser Seite einen kurzen, verständlichen Einblick geben, was bestimmte Begrifflichkeiten bedeuten und welche Untersuchungsmethoden in den unterschiedlichen Fachbereichen der Radiologie eingesetzt werden.

Gern beantworten wir Ihnen auch Ihre persönlichen weiterführenden Fragen!

Mit einer Angiographie werden zumeist Blutgefäße mittels diagnostischer Bildgebungsverfahren dargestellt. Mittels eines Katheters, der in die Gefäßbahn des Patienten eingebracht wird, kann die zu untersuchende Region über eine Kontrastmittelgabe dargestellt werden. Auf dem Bild der aufgenommenen Körperregion, dem Angiogramm, zeichnet sich dann der mit dem Kontrastmittel gefüllte Gefäßinnenraum ab. Angiographien werden hauptsächlich benutzt, um Erkrankungen von Arterien (Arteriosklerose, Gefäßverengungen oder Verletzungen und Fehlbildungen von Gefäßen) und Venen (Thrombosen, Krampfadern) zu diagnostizieren. Diese invasive Untersuchung erfordert fast immer einen stationären Aufenthalt. Über Einzelheiten der Untersuchung – Nutzen und Risiken – werden Sie in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch von einem Arzt zu Beginn Ihres Krankenhausaufenthaltes aufgeklärt.

Zur Gefäßdarstellung kann aber auch die Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt werden. Hierzu wird ein Kontrastmittel in eine Vene injiziert, und die zu untersuchende Region wird mit einem Schnittbildverfahren und unterschiedlichen Bildrekonstruktionen dargestellt. Mit der MRT sind durch Einsatz spezieller Techniken auch Gefäßdarstellungen ohne Kontrastmittel möglich.

Die Computertomographie (auch „CT“ genannt) ist ein Schnittbildverfahren, bei dem mit Hilfe von Röntgenstrahlen der Körper mit mehreren Bildern überlagerungsfrei Schicht für Schicht abgebildet wird. Für jede dieser Einzelschichten entstehen separate Datensätze, die bei der digitalen Verarbeitung neu zusammengesetzt werden können. Weil sich das untersuchte Organ auf diese Weise aus unterschiedlichen Perspektiven darstellen lässt, wird eine präzisere Diagnose möglich. Im Vergleich zu normalen Röntgenbildern (siehe konventionelles Röntgen) erlaubt die Computertomographie eine bessere Abbildung der Weichteilorgane, insbesondere am Kopf-, Hals-, Brust- und Bauchbereich.

Für die CT des Herzens verfügen wir in unserem Institut über einen hochmodernen Computertomographen, der mittels zweier Röntgenstrahler innerhalb kürzester Zeit präzise Aufnahmen Ihres Herzens bei geringer Strahlenbelastung erzeugen kann. Die kardiale CT wird hauptsächlich angewendet, um das Ausmaß von Verkalkungen der Herzkranzgefäße („Kalk-Score“) zu ermitteln und über die hoch aufgelöste Darstellung der Herzkranzgefäße Gefäßengen ausschließen zu können. In vielen Fällen ist es möglich, mit dieser modernen, schonenden Methode die Herzkatheteruntersuchung zu vermeiden.

Die Magnetresonanztomographie (auch MRT genannt) ist das modernste bildgebende Verfahren. Hierbei werden die Bilder nicht mit Hilfe von Röntgenstrahlen, sondern durch ein starkes Magnetfeld erzeugt.

Mit der Magnetresonanztomographie lassen sich – mit Ausnahme der Lunge – äußerst präzise Schichtaufnahmen nahezu jeder Körperregion wie Gehirn und Rückenmark, innere Organe, Muskeln, Gelenke oder Blutgefäße zu erstellen.

Die hohe Kontrastschärfe von MRT-Bildern erlaubt eine exzellente Differenzierung zwischen normalem und krankem Gewebe. Viele krankhafte Veränderungen können mit der Kernspintomographie deutlich eher als mit den anderen Untersuchungsmethoden diagnostiziert werden.

Weil bei der Kernspintomographie die Strahlenbelastung entfällt, können auch Kinder und Schwangere untersucht werden. Auch bei Unverträglichkeiten jodhaltiger Kontrastmittel, die in der Computertomographie eingesetzt werden, bildet die Kernspintomographie eine Alternative.

Wegen des starken Magnetfeldes dürfen jedoch Patienten mit einem Herzschrittmacher und anderen bioelektronischen Implantaten wie Cochlear-Protesen, eingebauten Schmerzpumpen und Metallsplittern im Körper meistens nicht untersucht werden.

Auch heute gehören in einem modernen Röntgeninstitut konventionelle Röntgenaufnahmen der Knochen und nach wie vor zu den häufigsten Untersuchungen. Im Gegensatz zu früher werden die Bilder nicht mehr auf Filmmaterial, sondern digital erstellt und stehen unmittelbar nach der Aufnahme zur Verfügung. Mit einer deutlich verbesserten Auflösung und der Möglichkeit der farbigen Darstellung erleichtert das digitale Röntgen den diagnostischen Prozess.

Für diese Untersuchungen müssen Sie sich in der Regel weder vorbereiten noch ist es erforderlich, bestimmte Verhaltensmaßnahmen im Vorfeld zu treffen. Um die Diagnose nicht zu beeinflussen, sollten Sie lediglich Metallteile entfernen, wie zum Beispiel Ohrringe, Piercings, Haarspangen oder Ähnliches, das sich in der zu untersuchenden Körperregion befindet.

Bei der Mammographie handelt es sich um eine spezielle Röntgenaufnahme der Brust. Sie ist nach wie vor als Verfahren zur frühen Erkennung von Brustkrebs und Krebsvorstufen unverzichtbar. Die Untersuchung wird an unserem Institut in dosissparender digitaler Technik durchgeführt und kann durch Schichtaufnahmen (digitale Tomosynthese) sowie Ziel- und Kompressionsaufnahmen in Vergrößerungstechnik ergänzt werden. Mit der Mammographie können kleine Knoten in der Brust erkannt werden, bevor diese zu tasten sind. Darüber hinaus lassen sich nur mit der Mammographie Mikroverkalkungen darstellen, die alleiniger Hinweis auf einen beginnenden Brustkrebs sein können. Auch in der Nachsorge wird die Mammographie regelmäßig eingesetzt.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust kann als ein ergänzendes diagnostisches Verfahren ohne Röntgenstrahlen eingesetzt werden, insbesondere, wenn Sonographie und Mammographie zu keinem schlüssigen Ergebnis führen. Hierbei werden mittels eines starken Magnetfeldes nach Gabe eines Kontrastmittels Schichtbilder der Brust erzeugt. Zusätzlich können wir die Kontrastmittelaufnahme mit einer Spezial-Software messen. Die MR-Mammographie wird meist mit der Sonographie und Mammographie kombiniert. Sie kann die Mammographie nicht komplett ersetzen, hat jedoch deutliche Vorteile für die Beurteilung von dichtem, mammographisch nur schwer einsehbarem Drüsengewebe.

Die Darstellung des Rückenmarkkanals mit Hilfe eines jodhaltigen Kontrastmittels nennt man Myelographie. Dieses Verfahren wird heute nur noch selten eingesetzt, um das Rückenmark bzw. die Nervenfasern im unteren Teil des Wirbelkanals sichtbar zu machen. Bei den meisten Patienten lässt sich die Myelographie mittlerweile durch die Magnetresonanztomographie ersetzen. Da es sich bei der Myelographie, ähnlich wie bei der Angiographie, um ein invasives Verfahren (Injektion eines Kontrastmittels) handelt, wird diese Untersuchung praktisch nur bei stationären Patienten durchgeführt. Einen Tag vor der Untersuchung werden Sie in einem ärztlichen Gespräch ausführlich über Risiken und Nutzen dieser Untersuchung aufgeklärt.

Die nicht invasive Darstellung unterschiedlichster Gefäßregionen ist mittels CT und MRT möglich. Je nachdem, welche Fragen geklärt werden müssen, verwenden hier die am besten geeignete Methode: So setzen wir beispielsweise die CT ein, um schnell Blutgerinnsel in den Lungengefäßen darzustellen, während die MRT insbesondere zur Ganzkörperangiographie genutzt wird.

Neben der Darstellung des Gefäßsystems des gesamten Körpers innerhalb weniger Minuten haben es die rasanten technischen Entwicklungen der letzten Jahre möglich gemacht, mittels der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) und der Mehrschicht-Computertomographie (CT) eine Vielzahl wichtiger Fragestellungen zu Herz- und Gefäßerkrankungen (kardiovaskuläre Diagnostik) schnell und schonend zu beantworten. Um eine optimale Untersuchung zu gewährleisten, verfügen wir in unserem Institut über eine moderne und umfassende Geräteausstattung. Unsere MRT-Geräte mit einer extra weiten Tunnelöffnung eignen sich insbesondere für Patienten mit Platzangst.

Die PET-CT ist eine Kombination zweier Schnittbildverfahren, nämlich der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und der Computertomographie (CT). Die hochempfindliche Positronen-Emissions-Tomographie erreicht im Vergleich zu anderen Verfahren eine bis zu 100fach erhöhte Auflösung, wodurch auch Stoffwechselvorgänge im Körper genauer erkennbar werden.

Der Untersuchungsablauf ist ähnlich wie bei der CT-Untersuchung. Zusätzlich wird Patienten vorher ein radioaktiv markiertes Kontrastmittel gespritzt, so dass die Untersuchung die anatomische Genauigkeit der Computertomographie mit der Darstellung des Stoffwechsels im Körper kombiniert. Dieses Verfahren wird heute überwiegend in der Erkennung von Krebserkrankungen eingesetzt.

Die integrierte Positronen-Emissions-Tomographie/ Magnetresonanz-Tomographie (PET/MRT) ist das neueste Verfahren aus der Gruppe der hybriden bildgebenden Verfahren, in denen Techniken aus der Nuklearmedizin mit Techniken der Radiologie kombiniert werden. Die PET/MRT besteht aus einem Kernspintomographen, in den baulich ein PET-Scanner integriert ist. Daher nennt man das Gerät auch integriertes PET/MRT. Mit der PET/MRT ist es möglich, die zu untersuchende Organregion sowohl hinsichtlich des Stoffwechsels (metabolisch) als auch hinsichtlich der Anatomie (morphologisch) und der Funktion (funktionell) zu untersuchen. Insbesondere durch die hochaufgelöste Darstellung von Tumoren und entzündlichen Prozessen durch die MRT erhofft man sich einen weiteren Zugewinn der diagnostischen Möglichkeiten. Dies gilt insbesondere für Tumoren des Beckens (exemplarisch Prostatakarzinom und Cervixkarzinom), als auch für entzündliche Prozesse. Ein weiterer Vorteil ist die im Gegensatz zur PET/CT reduzierte Strahlenbelastung der PET/MRT, die diese Methode insbesondere für Untersuchungen bei Kindern prädestiniert.

Als Sonographie bezeichnet man die Verwendung von Ultraschallwellen, um Organe bildlich darzustellen. Die Untersuchung ist praktisch überall durchzuführen, daher findet sie u.a. Verwendung bei Notfalluntersuchungen schwerverletzter Patienten. Aber auch bei Routineuntersuchungen des Bauchraums, insbesondere zur Beurteilung der Leber, spielt die Sonographie im täglichen klinischen Alltag eine herausragende Rolle. Durch die Verwendung von Ultraschallwellen hat die Methode keine Strahlenbelastung und eignet sich daher besonders auch für die Untersuchung von Kindern.